Siebels: Stadt Aurich ist auf einem guten Weg für die EU-Fördergelder

Gang durch die Auricher Fußgängerzone. Bild: M. Galka

Lob von Europa- und Regionalministerin Birgit Honé / Termingerecht erstellter Maßnahmenkatalog wird noch ergänzt

So viel ministerielles Lob gab es für Aurich selten: Die Stadt habe eine gute Struktur, viele inhabergeführte Geschäfte, wenig Leerstände und große Grünflächen in der Innenstadt. Die Aussagen stammen von der Birgit Honé, Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten im Kabinett Weil, die auf Einladung des Landtagsabgeordneten Wiard Siebels die Stadt besucht hat. Aktueller Anlass waren die 117 Mio. Euro Europamittel, die das Land zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie in den Städten einsetzen will.

Der Haken dabei, bis März 2003 müssen die damit in Angriff genommenen Maßnahmen abgeschlossen sein, also baulich beendet, aber noch nicht abgerechnet. Birgit Honé hat den Ehrgeiz, keinen Cent von den EU-Geldern zurückzugeben. Deshalb sollen alle eingereichten Anträge im März 2022 auf ihre Realisierbarkeit in der vorgegebenen Frist überprüft werden. Die Zuschussmittel für dabei aussortierte Maßnahmen sollen dann für andere Maßnahmen zur Verfügung gestellt werden, die zuversichtlich bis März 2023 umgesetzt werden können.

Und Aurich kann dieses recht sportliche Ziel erreichen, weil die Verwaltung hier seit Bekanntwerden des Programms bereits an einem Maßnahmenkatalog gestrickt hat. Diesen konnten Bürgermeister Feddermann und Stadtbaurätin Irina Krantz der Ministerin übergeben: Viele Einzelmaßnahmen, die in der Addition 900.000 Euro als EU- Zuschuss plus 90.000 Euro an Eigenmitteln ergeben.

Die größten Posten sind die Beschaffung von attraktiven Spielgeräten für mehrere Generationen (500.000 Euro) sowie die Einstellung eines Citymanagers für rund 200.000 Euro inklusive der Sachkosten für Digitalisierung. Das Letzte-Meile-Konzept (Kosten: 100.000 Euro) meint die Befreiung der Innenstadt vom Lieferverkehr, indem Pakete in einem Lager deponiert werden und von dort umweltfreundlich abgeholt werden sollen. Ein neues Mehrweg-Pfandsystem für die Gastronomie ist mit ebenfalls 100.000 Euro veranschlagt. Für Maßnahmen bei der Stiftsmühle sollen 50.000 Euro eingesetzt werden, und weitere 40.000 Euro verschlingt die corona-konforme Überarbeitung des Konzeptes für Veranstaltungen und Events.

MdL Wiard Siebels freute sich über das deutliche Lob für seine Heimatstadt und die anerkennenden Worte für die ausgearbeiteten Anträge. Die Verwaltung solle jetzt noch ein, zwei Projekte nachmelden, wenn nach März 2022 Fördergelder frei werden. Als Zielvorstellung gaben Honé und Siebels aus, dass Besucher der Innenstadt möglichst den ganzen Tag in Aurich gehalten werden sollen – durch attraktive Geschäfte, durch ein vielfältiges gastronomisches Angebot und auch durch Spiel-, Spaß- und Sportangebote, die kostenlos sind, etwa eine innerstädtische Boule-Bahn.

Die Besuchergruppe am Auricher Burgtor mit Bürgermeister Horst Feddermann als Schirmherrn für Ministerin Birgit Honé sowie (v.l.) der pers. Referent Christian Ritter, der SPD-Fraktionsvorsitzende Harald Bathmann, der KV-Vorsitzende Udo Hippen und MdL Wiard Siebels. Bild: M. Galka