Der Bundestagsabgeordnete Johann Saathoff und der Landtagsabgeordnete Wiard Siebels stehen hinter dem Maiaufruf des DGB und der IG Metall: Solidarisch durch die Krise – Gemeinsam in die Zukunft. Sie begrüßen es daher, dass der DGB unter dem Motto „Solidarität ist Zukunft“ zum 1. Mai vereinzelt Kundgebungen veranstaltet – wegen der Corona-Pandemie mit Abstand und Distanz.
Saathoff brachte gegenüber den Gewerkschaften seine Freude darüber zum Ausdruck, dass durch Instrumente wie das Kurzarbeitergeld bislang Massenentlassungen verhindert werden konnten. Auch in den kommenden Monaten gehe es weiter darum, möglichst viele Jobs und Arbeitsplätze zu retten und Beschäftigung und Einkommen zu sichern. Denn hinter jedem verlorenen Job stecke eine Existenz.
Der Landtagsabgeordnete Siebels warnt davor, dass es in und auch nach der Krise kein Kaputtsparen geben dürfe, sondern der Staat gerade jetzt wichtige Zukunftsinvestitionen tätigen müsse. Siebels: „Es ist unsere Aufgabe, dafür Sorge zu tragen, dass auch die implizite Verschuldung, also jener Investitionsstau im Bildungswesen, bei der Digitalisierung oder in der öffentlichen Infrastruktur, abgebaut werden. Wenn wir von Generationsgerechtigkeit reden, darf die Sanierungswarteschlange nicht außer Acht gelassen werden.“
Um für die Zukunft gute gesellschaftliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu schaffen, brauche es jetzt Investitionen. Ein Großteil öffentlicher Investitionen werde über die kommunale Ebene verantwortet. Der Bund und das Land Niedersachsen zögen hier an einem Strang und stellten große finanzielle Hilfspakete zur Verfügung.
Besonders junge Menschen, die gerade den Berufseinstieg wagen oder sich in Ausbildung, beziehungsweise Studium befinden, treffe die Pandemie hart, sind sich die beiden SPD-Politiker einig. So gebe es viele Studierende, die ihre Nebenjobs verloren haben. Auch könne es nicht angehen, dass jetzt weniger Ausbildungsplätze angeboten werden oder Übernahmen nicht garantiert werden.
Die Corona-Pandemie habe viele Arbeitgeber auch zum Umdenken in der Thematik des Homeoffices gebracht. Durch Reduzierung der Kontakte hätten sich weite Teile der Wirtschaft gezwungen gesehen, ihren Beschäftigten einen Wechsel ins Homeoffice zu ermöglichen. Dabei brauche es klare Trennlinien zwischen Arbeit und Freizeit, auch in den eigenen Wänden. Dazu müsse es ein Recht auf Nichterreichbarkeit geben.