Siebels: Landarztquote als „wichtiger Schlüssel“ der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum

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Notdienst-Initiative fordert zu recht eine Landarztquote zur Verbesserung der Hausarztversorgung

Im Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung hat das Nds. Sozialministerium zu den Ergebnissen einer Evaluation zur medizinischen Versorgung im ländlichen Raum unterrichtet. Dazu erklärt Wiard Siebels, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion: „Die Evaluation auf Datengrundlage der Kassenärztlichen Vereinigung (KVN) zeigt, dass sich bis zum Jahr 2030 die Zahl der Hausärzte in Niedersachsen um 18 Prozent verringern kann. Damit steht unser Flächenland vor großen Herausforderungen, vor allem bei der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum.“

Die Evaluation zeige, dass zusätzlich weitere Veränderungen in der Ärztelandschaft die Versorgung weiter strapazieren werden – insbesondere in Hinblick auf Anstellungsverhältnisse, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie eine Flexibilisierung der Arbeitszeit. Siebels ergänzt: „Natürlich zeigt die Auswertung verschiedene Bausteine zur Verbesserung der Versorgungsstrukturen in Niedersachsen auf, es ist aber auch deutlich geworden, dass viele Maßnahmen bislang nicht den gewünschten Erfolg erzielt haben.“

 „Für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten kann eine Landarztquote, oder richtigerweise: Hausarztquote, ein zusätzlicher zentraler Baustein zur Verbesserung der medizinischen Versorgung und Infrastruktur sein“, so Siebels. Dies zeige auch die genannte Evaluation! Diese Forderung erhebe deshalb völlig zu recht auch die Initiative Pro-Notdienst Großefehn/Wiesmoor. Auch in Ostfriesland sei der Arztmangel deutlich zu spüren, bestätigt Siebels. Er fordert, dass Studierenden der Zugang zum Medizinstudium erleichtert werden müsse, wenn sie sich verpflichten, später als Landarzt zu arbeiten. Siebels verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Forderung von Sozialministerin Carola Reimann (SPD), die „so schnell wie möglich“ die Einführung einer Landarztquote gefordert hatte.