SPD-Abgeordnete schieben Neubau einer Schleuse Dornumersiel an

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Die SPD-Landtagsabgeordneten Johanne Modder aus Bunde, Wiard Siebels aus Aurich und Matthias Arends aus Emden haben sich in Hannover dafür stark gemacht, für die Machbarkeitsstudie für einen Neubau einer Schleuse in Dornumersiel rund 150.000 Euro in den Landeshaushalt 2020 einzustellen. Die Planungen waren etwas ins Stocken geraten und erhielten jetzt durch Siebels Einsatz frischen Wind.

Zum Hintergrund: Die Leistungsfähigkeit des vorhandenen Siellaufes in Dornumersiel reicht nicht mehr aus. Gründe sind in erster Linie der Anstieg des Meeresspiegels und die Vergrößerung des Einzugsgebietes. Bisher werden das Dornumersieler Tief und die übrigen Gräben im Hinterland bei Ebbe auf zwei Sielläufen von jeweils 7 m Breite über normalen Sielzug bzw. bei höheren Wasserständen im Binnenland auch über das auf dem Seedeich gelegene Schöpfwerk entwässert.

Die Sielacht Dornum muss sich also darauf einstellen, zukünftig häufiger das Wasser per Pumpen als mit Sielen aus dem Binnenland zu verbringen. Das Siel- und Schöpfwerk in Dornumersiel benötigt also eine Leistungssteigerung bei den Pumpen als auch bei den Sielläufen. Bei letzteren bedeutet das den Einbau eines dritten Siellaufes an der Ostseite des jetzigen Gebäudes. Und hier bietet sich eben die Option, eine Kombination aus einem Siellauf und  einer Schleuse zu schaffen.

Die Planungen des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) sehen eine Schleusenbreite von 7,50 m vor. Das bedeutet eine rund 2 m breitere Baumaßnahme als bei einem reinen Siel – Mehrkosten, die allerdings nicht aus Mitteln des Küstenschutzes aufgebracht werden können.

Dornumersiel bekäme damit aber neben dem bestehenden Außenhafen im Mahlbusen einen neuen Schutzhafen für Kutterfischer und Sportboote, was die Ansiedlung von hafentypischer Infrastruktur und Gewerbe nach sich ziehen dürfte. Dies bedeute eine Attraktivierung dieses Hafens für andere, bisher nicht vorhandene Nutzergruppen, sprich: ein attraktiveres Ortsbild durch einen Kutterhafen (siehe Greetsiel).

Damit würden aber zugleich auch die Unterhaltungsmöglichkeiten für den Mahlbusen verbessert, was eine Verbesserung der Wasserqualität zur Folge hätte. Aus Umweltgründen wären somit auch die Fischdurchgängigkeit und damit das Erreichen der Ziele der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) verbessert.

Die Kosten für einen Sielneubau werden seitens des NLWKN mit 5,15 Mio. Euro veranschlagt, ein Siel mit Schleusenfunktion würde rund 3,31 Euro mehr kosten. Jetzt geht es aber erst einmal um die Machbarkeitsstudie.