Auch wenn es bei den Altvorderen der Partei quasi ein Heimspiel war, der Landtagsabgeordnete Wiard Siebels ließ am Donnerstag Nachmittag bei seinem Vortrag im Konferenzraum des Mütter- und Frauenzentrums Aurich kein Politikfeld aus, bezog auch zu kritischen Entscheidungen mutig Stellung und wich bei der anschließenden Diskussion keiner Frage aus.
Zunächst erläuterte der Auricher seine Tätigkeit als parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion und berichtete von den Vorteilen seiner PGF-Tätigkeit. Schließlich sei er jetzt in Hannover so bekannt wie ein bunter Hund; ihm stehe in den Ministerien und in der Staatskanzlei jede Tür offen.
Dass sich ein solcher Einfluss auch positiv auf Fragestellungen aus dem Wahlkreis niederschlage, machte Siebels an der Bezuschussung für die Fortsetzung der Auricher Stadtsanierung deutlich. Obwohl die Frist inzwischen abgelaufen gewesen sei, konnte er durch eine kurze Nachfrage im Ministerium für Aurich eine Fristverlängerung erreichen, so dass die Sanierung der Auricher Fußgängerzone jetzt noch abgearbeitet werden könne und bezuschusst werde.
Erstes Landesthema war dann die Rettung der Norddeutschen Landesbank. Dabei sei es gelungen, eine Übernahme durch Privatinvestoren abzuwenden und dieses wichtige Finanzinstrument in öffentlicher Hand zu behalten, indem das Land und der Haftungsverbund der Sparkassen ihr finanzielles Engagement erhöht hätten.
Neben anderen Themen berichtete er auch über das neue Niedersächsische Polizeigesetz. Gesellschaftliche Veränderungen erforderten neue Antworten der Politik; insbesondere die Polizei brauche an die neue Lage angepasste Handlungsmöglichkeiten. Jetzt gehe es darum, die Novelle mit Augenmaß, mit der erforderlichen Sorgfalt und mit dem dafür erforderlichen zeitlichen Diskussions- und Abstimmungsaufwand in den Landtag einzubringen. Die SPD sorge dafür, dass dieses Verfahren sauber abgearbeit werde und am Ende ein Polizeigesetz stehe, dass den hohen Anforderungen der Niedersächsischen Verfassung genüge.
Beim abschließenden Thema Europawahl ging Wiard Siebels natürlich auch auf die damit verbundenen Neuwahlen des Auricher Bürgermeisters und des Landrates ein. Harm-Uwe Weber habe bewiesen, dass er eine große Verwaltung exzellent führen könne und Mut zu politischen Entscheidungen habe.
Hardwig Kuiper habe sich unter Bgm. Windhorst als ein Macher profiliert, mit dem die SPD-Ratsfraktion viele ihr wichtige Entscheidungen durchsetzen konnte. Beispielhaft nannte Siebels das Hallenbad, das Mütter- und Frauenzentrum und auch die Sparkassenarena. Aurich müsse sich auch weiterhin sozial und wirtschaftlich weiterentwickeln.
Nach diesem Parforceritt durch die Landespolitik und die Problemfelder vor Ort beantwortete der Landtagsabgeordnete geduldig die Nachfragen der Zuhörer und versprach, zu einzelnen Themen gern wiederzukommen.