. . . im Affenzahn durch die Gänge des Landtags

Erlebnisbericht von Johannes Parisius aus Aurich, der MdL Wiard Siebels im Rahmen eines Praktikums einen Monat lang bei seiner Arbeit begleitet hat

Für einen Monat durfte ich den SPD-Landtagsabgeordneten Wiard Siebels im Rahmen meines Politik- und Jura-Studiums in Münster als Praktikant auf Schritt und Tritt bei seiner Arbeit begleiten. Was „auf Schritt und Tritt“ bedeutet, erfuhr ich schon am ersten Tag, als ich Wiard hinterher eilen musste, der mit einem Affenzahn durch die langen Flure und Tunnel des Landtags lief, um die nächste Fraktionssitzung zu erreichen. Dass dieses Tempo durchaus angebracht war, sollte ich in den nächsten Tagen schnell merken. Spätestens als Wiard mit seiner Assistentin Nicola von Graevemeyer die Termine für die nächste Woche in Hannover und im Wahlkreis in Aurich besprach, wurde mir bewusst, dass für müdes Schlurfen in den Gängen überhaupt keine Zeit war.

Dementsprechend gestalteten sich dann auch die nächsten vier Wochen: Ehe ich mich versah, eilte ich mit Wiard im selben Tempo durch den Landtag, und selten blieb Zeit für eine ausgiebige Frühstückspause. Das war aber auch dem Umstand geschuldet, dass Wiard es mir ermöglichte, ihn bei so gut wie allen Terminen zu begleiten, seien es Besprechungen, Empfänge, Ausschüsse, Demonstrationen oder auch kurze Gespräche zwischen Tür und Angel, in denen er oftmals „Dinge geradezog“, wie er es selbst nennt.

Für diese Offenheit und das mir entgegengebrachte Vertrauen bin ich Wiard sehr dankbar, da so das Praktikum für mich besonders lehrreich und zu einer einzigartigen Erfahrung wurde. Am meisten beeindruckt hat mich während des gesamten Praktikums sein omnipräsenter Spagat zwischen der Arbeit als parlamentarischer Geschäftsführer in Hannover und der Arbeit im Auricher Wahlkreis – sowohl hinsichtlich der geografischen als auch der thematischen Entfernung: Oftmals Mittwoch abends erst gegen Mitternacht in Aurich angekommen, nach einem langen Tag im Niedersächsischen Landtag, stand man am nächsten Morgen bereits wieder auf dem verregneten Auricher Marktplatz vor einem etwas anderen Problem: Zeltaufbau am Stand von „Fraktion unterwegs“. Die nächste Erfahrung, die ich hierbei machen konnte, war, dass es gut ist, wenn man viele Parteifreundinnen und -freunde, viele Helferinnen und Helfer als Netzwerk um sich herum aufgebaut hat, um auch solche Probleme zu meistern.

In diesem Takt vergingen die einzelnen voll bepackten Tage wie im Fluge. Auch die Wochen zischten regelrecht an mir vorbei – in dieser für mich komplett neuen Welt aus „Parlamentarismus pur“, verschmitzten Sprüchen mit schelmischem Grinsen und vielen Gesprächen mit den verschiedensten Akteuren (MP, MdL, Presse, Vertreter).

Da Wiard wirklich immer, auch bei Sprints in den Gängen, ein offenes Ohr für meine Fragen hatte und wir auch während der nächtlichen Fahrten nach Aurich lange Gespräche führen konnten, wurde mir der Kosmos rund um die Arbeit als Mitglied des Niedersächsischen Landtages und als Vertreter einer Region sehr nahe gebracht und damit auch erst richtig verständlich.

Die Erfahrungen dieses Praktikums werden mir ganz sicher bei Entscheidungen über meine persönliche Zukunft weiterhelfen, und ich bin sehr dankbar, diese Einblicke erhalten zu haben und wünsche allen Personen in der SPD-Fraktion des Niedersächsischen Landtags weiterhin gutes Gelingen in der bestehenden Legislaturperiode und auch darüber hinaus!

Ein besonderer Dank geht natürlich an Wiard Siebels, der sich sehr viel Zeit für mich genommen hat, mich in einer nicht selbstverständlichen Art und Weise an seiner Arbeit teilhaben ließ und für dessen Herangehensweise und Motivationen ich tiefsten Respekt empfinde.

Bild: W. Siebels