Wiard Siebels: SPD will Zukunftsperspektiven für die Küstenfischerei in Niedersachsen

Am Donnerstag fand die Fachkonferenz der SPD-Landtagsfraktion zum Thema Fischerei mit dem Titel „Flächenverluste, EU-Auflagen, Globalisierung und Konkurrenz- druck – Welche Zukunftsperspektiven hat die Küstenfischerei in Niedersachsen?“ statt. In vielerlei Hinsicht sei dabei Kritik an europäischen und nationalstaatlichen Regelungen getroffen worden. Gemeinsam erhob die Konferenz die Forderung, es dürfe keine weiteren Flächenverluste und keine weiteren Einschränkungen der Küstenfischerei geben. „Die Küstenfischerei ist ein Beispiel für nachhaltige Erzeugung von Nahrungsmitteln, das muss gefördert und nicht erschwert werden", fordert Wiard Siebels für die SPD-Fraktion.

Eine weitere Vereinbarung der Konferenz ist die Neuauflage der sogenannten „Cofad- Studie“. Diese beschreibt den Stand und die Perspektiven der Küstenfischerei in Niedersachsen. „Die aktuelle Cofad-Studie datiert aus dem Jahr 2004 und bedarf einer dringenden Überarbeitung“, so Siebels. Die Studie sei Grundlage für alle Diskussionen und Entscheidungen zum Thema Fischerei, eine Aktualisierung der Fragestellungen und damit verbundenen Ergebnisse deshalb erforderlich, so der Abgeordnete. 

Wiard Siebels erklärte: „Besonders jungen Fischern wollen wir eine gute Zukunftsperspektive ermöglichen, um das Fischerhandwerk im Norden Deutschlands und speziell in Niedersachsen zu erhalten und nachhaltig zu fördern.“ Gemeinsam bedürfe es deshalb verstärkter Anstrengungen, in der Fischerei den generationenbedingten Betriebsübergang zu fördern. Das Bild der Kutterfischerei präge die Küsten Niedersachsens und sei übrigens auch ein zentrales Element für den Tourismus in Niedersachsen. 

„Mit der Küstenfischerei sind Arbeitsplatzsicherung und die Gewährleistung der Qualitätsversorgung an Fisch deutschlandweit gesichert“, betonte Siebels. Der SPD-Europaabgeordnete und umweltpolitische Sprecher der sozialdemokratischen Fraktion im Europaparlament, Matthias Groote, wies darauf hin, dass der Selbstversorgungsgrad in Deutschland mit 21,5 Prozent gering sei (EU: 45 Prozent), auch deshalb dürfe die Fischerei nicht weiter eingeschränkt werden. 

Gemeinsam verständigte man sich auf die Abarbeitung der genannten Themen und vereinbarte, binnen Jahresfrist erneut zur nächsten Fischereikonferenz zusammen zu kommen, um die Themen weiterzuverfolgen und den Forderungen aus der Fischerei Nachdruck zu verleihen. 

Teilgenommen haben als Referenten unter anderen der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer, Dirk Sander (Präsident des Landesfischereiverbands Weser-Ems), Alois Bauer (BMEL) und Matthias Groote (MdEP) sowie Fischer und Erzeugergemeinschaften aus Niedersachsen.