Saathoff und Siebels zu Gast bei Enercon

Auf Einladung des Auricher Windenergieanlagenherstellers Enercon besuchten der SPD-Bundestagsabgeordnete Johann Saathoff und der SPD-Landtagsabgeordnete Wiard Siebels die Rotorblattproduktion am Standort Aurich. Begrüßt wurden die beiden Abgeordneten durch die Leiterin des Hauptstadtbüros von Enercon in Berlin, Frau Dr. Ruth Brandt-Schock.

Als erster Programmpunkt stand eine Führung durch Enercons größtes Rotorblattwerk, wo ein Mitarbeiter den Abgeordneten die genauen Produktionsabläufe erklärte. Im Anschluss an die Führung traf man sich im Energie-Erlebnis-Zentrum, um über die aktuellen politischen Entwicklungen bei der Umsetzung der Energiewende zu sprechen.

Dabei ging es vornehmlich um das Thema Ausschreibungen. Im kommenden Jahr sollen mit dem sogenannten EEG 3.0 Ausschreibungen bei den Erneuerbaren eingeführt werden. Johann Saathoff berichtete aus Berlin, dass das Bundeswirtschaftsministerium in seinen Eckpunkten für Ausschreibungen schon relativ detaillierte Vorstellungen formuliert habe. Er selbst sehe aber noch viel Diskussionsbedarf, z. B. bei den de-minimis-Ausnahmen – Saathoff befürwortet die Formel 6×6 – wie auch bei Akzeptanz und Akteursvielfalt. Um die Beteiligungsschwelle niedrig zu halten, plädierte Saathoff für eine über die gesamte Dauer der Förderung gleichbleibende Vergütung. „Dadurch wäre es für kleine Akteure wie Genossenschaften deutlich einfacher, sich an Ausschreibungen zu beteiligen“, kommentiert Saathoff die Eckpunkte.

Saathoff und Siebels unterstrichen darüber hinaus die Bedeutung Enercons als Arbeitgeber für die Region. Sie betonten, dass Ostfriesland stolz auf ein solches weltweit operierendes und innovatives Unternehmen sein könne. Enercon sei ein wichtiger Partner im Rahmen der Energiewende. Die Abgeordneten nutzten dabei auch die Gelegenheit, das Thema betriebliche Mitbestimmung sowie die Situation der gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter im Unternehmen anzusprechen. Sie appellierten an die Unternehmensleitung zu einem Miteinander mit Gewerkschaften und Betriebsräten zu kommen. Nur so könne das Unternehmen dem bereits entstandenen Imageschaden entgegenwirken und neues Vertrauen aufbauen.