Siebels: Einschränkung der Jagdzeit braucht gute Argumente

Am 8. Mai hatte der Gemeindeverband der SPD Südbrookmerland zu einer Diskussionsveranstaltung im Ponyhof Ubben in Bedekaspel zum Thema Jagdzeitenschutzverordnung geladen. Als Gastredner und Experten waren der agrarpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im niedersächsischen Landtag, Wiard Siebels, sowie Vertreter des LHV und der Jägerschaft geladen. Im vollbesetzten Saal erklärte zunächst Südbrookmerlands Bürgermeister Friedrich Süssen, dass es auf den zahlreichen Wasserflächen in der Gemeinde eine Überpopulation bei der Gans gäbe. Dies führe zu leergefressenen Feldern und zugekoteten Gewässern. Ebenso sei mittelfristig auch die touristische Nutzung des Großen Meeres gefährdet, es fielen immense Kosten für die Gemeinde für Reinigungsarbeiten an. Er forderte deshalb, die Jagdzeiten auf Gänse nicht einzuschränken, vielmehr sei eine Ausweitung der Jagdzeiten angebracht.

Wiard Siebels, agrarpolitischer Sprecher der der SPD-Landtagsfraktion, erläuterte den anwesenden Landwirten, Jägern und Fischern, dass man in Hannover noch in der Diskussion über die zukünftige Ausgestaltung der Jagdzeitenverodnung sei. Neben den Einwänden der Fachleute aus Jagd, Fischerei und Landwirtschaft sei hier noch zusätzlich der Aspekt der touristischen Nutzung zu beachten. Unabhängig von der Diskussion über die Jagdzeiten warb er für seinen Vorschlag, die Fragen der Gänsepopulation bezüglich der Auswirkungen der Jagd und die schädlichen Einflüsse auf die Landwirtschaft gemeinsam mit allen Betroffenen wissenschaftlich untersuchen zu lassen.
Dr. Gerhard Klüver, Vorsitzender der Norder Jägerschaft, sprach sich im Namen seiner Waidkollegen für eine nachhaltige Jagd aus, man sehe sich aber nicht als „Schädlingsbekämpfer“, da die Jagd nicht dazu diene, eine vermeintliche Plage einzudämmen.
Einig waren sich alle Beteiligten darüber, dass die negativen Folgen der Gänseüberpopulation für die Landwirtschaft, für die Gewässer und den Tourismus immens seien.