
Der agrarpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Wiard Siebels, wirft der Europäischen Kommission vor, die Gesundheit der Verbraucher fahrlässig zu gefährden: „Wenn es dazu kommt, dass die Fleischbeschau künftig nur noch Ansichtssache ist, dann werden wir massiven Widerstand leisten“, kündigt der SPD-Landtagsabgeordnete Wiard Siebels an.
Der Ausschuss für Verbraucherschutz des Landtages ist von einem
amtlichen Fleischbeschautierarzt über die geplante visuelle Fleischbeschau informiert worden. „Es ist mehr als deutlich geworden, dass die bewährte Fleischbeschau, die auch zum Schutz und Wohl der Verbraucher unerlässlich ist, so bleiben muss, wie sie ist. Wenn die Pläne der EU Wirklichkeit werden, dann könnten gesundheitsgefährdende Keime oder Krankheiten an den Schlachtkörpern von Schweinen nicht mehr erkannt werden“, begründet Siebels die deutliche Kritik.
Zudem sei es unglaublich, dass die Fleischindustrie die Verantwortung fürs Beschauen von Schlachtkörpern künftig selbst übernehmen wolle, denn solche Bestrebungen wurden in Brüssel bereits vorgetragen. „Das wäre so, als ob Autofahrer ihren Wagen selbst überprüfen und dann die TÜV-Plakette aufkleben. Das ist gefährlich und verantwortungslos“, sagt der Sprecher für Agrarpolitik.
Siebels macht unmissverständlich klar: „Die Rot-Grüne Landesregierung wird von der Notwendigkeit einer ordnungsgemäße Fleischbeschau nicht abweichen, nur weil Lobbyisten der Fleischindustrie noch mehr Profit zu Lasten der Verbraucher erzielen wollen. Zu einer ordnungsgemäßen Fleischbeschau gehört das Abtasten
und Anschneiden von Drüsen und Organen, wie zum Beispiel dem Herzen eines Tieres. Denn nur so können Krankheiten der Schlachttiere erkannt und Gefahren von den Verbrauchern abgewendet werden.“