Anlass für den Besuch ist die Absicht des Umweltministeriums, die Forschungsstelle auf Norderney zu schließen und an die Direktion in Norden anzugliedern. Bei dem Gespräch stelle sich heraus, dass die Begründung die bisher zu diesem Vorhaben gegeben wurde zumindest teilweise fragwürdig erscheint, so Siebels. Seit 1937 habe sich die Arbeit der Forschungsstelle auf Norderney bewährt, um junge Nachwuchswissenschaftler sei es offenbar sogar attraktiver auf der Nordseeinsel Norderney tätig werden zu können, als in der Stadt Norden. Bisher sei auch nicht ausreichend begründet, welche organisatorischen Vorteile ein Umzug nach Norden mit sich brächte, schließlich müssten weiterhin arbeiten auf der Insel verrichtet werden.
Auch der angeführte Investitionsstau in den Räumlichkeiten auf Norderney müsse zunächst beziffert werden, so Siebels. Auch die Stadt Norderney spreche sich parteiübergreifend für den Erhalt der Forschungsstelle aus und werde sicherlich auch behilflich sein, wenn es Probleme einzelner Mitarbeiter gebe, Wohnraum auf der Insel zu finden, betont Siebels. Das Umweltministerium müsse nun detailliert darüber Auskunft geben, welche Berechnungen es angestellt habe und welche tatsächlichen Gründe am Ende noch für einen Standortwechsel sprächen, fordert Siebels. Dabei müsse auch bedacht werden, dass das Land durchaus in der Pflicht sei seine Verwaltung dezentral aufzustellen und nicht alles an einem Ort zu konzentrieren sofern dies organisatorisch machbar sei.
Anders stellt sich übrigens wohl die Situation einer einzelnen Abteilung, nämlich des Aufgabenbereiches 3.4 der Betriebsstelle Brake-Oldenburg dar, der sich auf Norderney befindet. Hier sind auch die Mitarbeiter mehrheitlich für einen Standortwechsel nach Norden.
Siebels forderte auch den Wahlkreisabgeordneten Hermann Dinkla (CDU) auf sich für den Erhalt der Forschungsstelle stark zu machen.