Siebels: Schulstruktur – Vorschlag des Ministers enttäuscht

Mit seinem Konzept der Neueinführung einer so genannten "Oberschule" bleibt Kultusminister Althusmann (CDU) nach Ansicht des Landtagsabgeordneten Wiard Siebels (SPD) hinter den Erfordernissen einer zukünftigen Schulstruktur zurück.

„Anstatt das Ziel zu verfolgen, ein wohnortnahes, flexibles und stabiles Schulkonzept vorzulegen, das den Bedürfnissen von Eltern, Schülern, Lehrkräften und Schulträgern entgegen kommt, führt der Minister eine neue Schulreform ein, die im Kern lediglich die Zusammenlegung von Haupt- und Realschule vorsieht", so der SPD-Landtagsabgeordnete Wiard Siebels.Die Probleme des ländlichen Raums und das in Niedersachsen besonders eklatante Bildungsgefälle zwischen Stadt und Land werden dadurch zementiert. Im Übrigen sei der Vorschlag des Ministers nichts anderes als eine Wiederholung des unsinnigen FDP-Vorschlags einer "Niedersachsenschule", kritisiert Siebels.

Innerhalb der bestehenden Schulstruktur wären die Probleme ohne weiteres lösbar gewesen, führt Siebels weiter aus. Dafür hätte die Landesregierung allerdings endlich die verpflichtende Fünfzügigkeit von Gesamtschulen aufgeben müssen. Siebels kritisiert: Zukünftig sollen lediglich "in Ausnahmefällen" Gesamtschulen auch vierzügig geführt werden können, ohne dass klar sei, wie dies nun konkret im Gesetz definiert werden solle. Fakt sei, dass der Entwurf der Landesregierung für die Schulsituation vor Ort keine Perspektive biete und nach wie vor die Forderung der Eltern nach mehr Gesamtschulen besonders im ländlich Raum ignoriere.

Spannend dürfte nun das Anhörungsverfahren werden, in dem sich Elternvertreter und Verbände zu Wort melden können. Siebels prophezeit: "Hier wird sich zeigen, dass dieser Vorschlag auf breite Ablehnung treffen wird".