Siebels: Landtag beschließt Maßnahmenbündel gegen Landärztemangel

Auf Initiative der SPD-Fraktion hat am Mittwoch der Niedersächsische Landtag ein umfassendes Maßnahmenbündel gegen den wachsenden Landärztemangel auf den Weg gebracht. „Es geht uns dabei ausdrücklich nicht um mehr Geld für Ärzte, sondern um die Etablierung von zusätzlichen Anreizen, damit mehr Hausärzte und -ärztinnen sich in unterversorgten Regionen Niedersachsens (z.B in Ostfriesland) niederlassen“, erklärte dazu der SPD-Landtagsabgeordnete Wiard Siebels.

Obwohl die Zahl niedergelassener Ärzte und Ärztinnen sogar gewachsen ist, sei der Landarzt in manchen niedersächsischen Landstrichen zur „bedrohten Art“ geworden, so Siebels weiter. Kernpunkt sei dabei, die Aus- und Weiterbildung zum Allgemeinmediziner deutlich attraktiver zu gestalten. Zu prüfen sei deshalb u.a., die Lehrstühle für Allgemeinmedizin auszubauen.

Der Landtag fordert schließlich die Landesregierung auf, die Kommunen in unterversorgten Gebieten zu beraten, wie sie vor allem Allgemeinmedizinerinnen zur Niederlassung bewegen könnten. Medizin werde weiblich, erklärte Siebels dazu weiter. „Mehr als 60 Prozent der Studierenden an Medizinischen Hochschulen sind heute Frauen. Das Land ist deshalb gefordert, spezielle Programme für Existenzgründerinnen die sich auf dem Lande niederlassen wollen anzubieten“, so Siebels.

Unabhängig davon verlangt die SPD-Fraktion vor dem Hintergrund anhaltender Proteste und Massenpetitionen von der Landesregierung und der Kassenärztlichen Vereinigung eine Initiative zur besseren Kooperation von niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern, um den hausärztlichen Bereitschaftsdienst in ganz Niedersachsen zu sichern.