Positiv an der FDP Forderung sei allerdings, so die SPD-Politiker, die Einsicht bei der FDP, dass das hergebrachte gegliederte Schulsystem nicht mehr länger tragbar sei. Die FDP, die sich bisher dadurch ausgezeichnet hat, in loyaler Gefolgschaft mit der CDU nach Möglichkeit Gesamtschulen mit fragwürdigsten Argumenten zu verhindern, diese Partei propagiert nun die Niedersachsenschule. „Wir brauchen kein neues Schulkonzept“, so Mittelstädt, „sondern wir brauchen mehr Flexibilität für die kommunalen Schulträger vor Ort.“ Eine Zusammenlegung von Haupt- und Realschule gibt es schon seit 40 Jahren.
Neu dabei ist allenfalls, dass diese Schule auch in 9 Jahren zum Abitur führen kann“, so Mittelstädt. „Was daran neu und anders sein soll als bei den Gesamtschulen, bleibt allerdings das Geheimnis der FDP“, stellt Siebels klar. Außerdem sei dieser Sinneswandel bei der FDP schon seltsam, denn die FDP habe doch, gemeinsam mit der CDU, erst vor einem Jahr beschlossen, dass auch an Gesamtschulen das Abitur nach 8 Jahren gemacht werden müsse. „Im Prinzip ist bei dem Konzept der FDP nur der Name ausgetauscht worden, wirklich neue konstruktive Vorschläge macht die FDP damit nicht“, so Siebels und Mittelstädt. Die Vorsitzende des SPD Unterbezirks Aurich, Hilda Christians, setzt noch einen drauf: „Statt eine Niedersachsenschule zu kreieren, soll die FDP dem überwiegenden Wunsch der Eltern in Niedersachsen genügen und für eine Gesamtschule ohne formalideologische Barrieren eintreten.“