Wiard Siebels: Sollen Spenden die Versäumnisse der Landesregierung ausgleichen? / Anfrage zur Finanzierung der Landesbühne Niedersachsen Nord

Die Landesbühne Nord, die wichtigste Kultureinrichtung zur kulturellen Grundversorgung im Nordwesten Niedersachsen, ist trotz erheblicher Konsolidierungsmaßnahmen der letzten Jahre in finanziellen Schwierigkeiten. Die Landesbühne Nord wird jährlich von über 700.000 Bürgern besucht und umfasst das älteste und größte Kinder- und Jugendtheater Niedersachsens.

Grund für die finanzielle Schieflage ist laut des Landtagsabgeordneten Wiard Siebels vor allem die Zuwendungsvereinbarung für die Jahre 2009-2011. „Die Landesregierung hat zwar zusätzliche Mittel für nicht staatliche Theater eingestellt, diese Gelder stehen aber erst nach Gegenfinanzierung durch Sponsoren zur Verfügung“, erklärt der SPD-Landtagsabgeordnete Wiard Siebels. „Durch das Programm zur `Förderung des bürgerschaftlichen Engagements´ wird die Landesbühne Nord benachteiligt, denn in der Region sind keine finanzkräftigen Sponsoren zu finden“, so Siebels, die zudem bemängelt, dass die Landesregierung die Mehrkosten durch gestiegene Energiekosten oder auch Tarifsteigerungen nicht ausgeglichen habe. Das Risiko liege bei einem Fehlbetrag von ca. 900.000 EUR. „Die Politik vor Ort hat bereits gehandelt“, so Siebels, die berichtet, dass die Kreistage und Räte der kommunalen Träger der Landebühne ihren Beitrag bereist überproportional erhöht haben. „Die Politik vor Ort zeigt ihre Unterstützung für die Ladebühne Nord – aber wo bleibt die Hilfe seitens des Landes?“, fragt sich Siebels. Deshalb habe er gemeinsam mit dem Arbeitskreis für Kultur und den örtlichen Abgeordneten eine Anfrage gestellt, um Herauszufinden, wie die Landesregierung mit dem Finanzproblem umzugehen gedenkt. „Wir fragen nach der Beurteilung der Lage, nach Lösungsansätzen und vor allem nach dem Grund, weshalb die Existenz einer wichtigen kulturellen Institution von Spenden abhängig gemacht wird“, so Siebels. Auch das Programm zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements wird in der Anfrage genau beleuchtet, zudem werde die wichtige Frage gestellt, ob die Landesregierung plane, die Landesbühne Nord mit dem Theater für Niedersachsen in Hildesheim zu fusionieren. „Die Landesregierung hat die Lage der nicht staatlichen Theater bisher stiefmütterlich behandelt – dagegen wollen und müssen wir etwas tun“, so Siebels abschließend.