Siebels besucht Handwerkskammer für Ostfriesland

Konjunkturell bedingte Kurzarbeit in Handwerksbetrieben wird immer stärker dazu genutzt, Mitarbeiter in innovativen Techniken zu qualifizieren. Das erfuhr jetzt der Landtagsabgeordnete Wiard Siebels (SPD) bei einem Besuch der Handwerkskammer für Ostfriesland.

Hauptgeschäftsführer Peter-Ulrich Kromminga informierte den Politiker darüber, dass vor allem Schulungen für SPS-Fachkräfte stark nachgefragt werden. SPS-Experten programmieren und installieren speicher-programmierbare Steuerungen (SPS) in Handwerks- und Industriebe-trieben. Unternehmen, die augenblicklich nicht ausgelastet sind, nutzen die Kurzarbeitsphasen, um Auftragsrückgänge zu überbrücken und um Mitarbeiter nicht entlassen zu müssen. Der Bund hat die Zahlung des Kurzarbeitergeldes verändert, um auch den bislang kaum davon profi-tierenden mittelständischen Betrieben damit zu helfen. Für Unternehmen und Beschäftigte bedeutet dies: Die Agentur beteiligt sich an den Weiterbildungskosten während der Kurzarbeit.Der stellv. Leiter des Berufsbildungszentrums, Johannes Best, und Robert Köllmann von der Firma AutoTec Automation aus Ihlow, stellten die SPS-Schulungen der Handwerkskammer vor. Alle Kurse, die seitens der Bundesagentur gefördert würden, seien zertifiziert. Das gelte auch für Roboter- oder Schweißkurse. Die Ausbildung richte sich strikt am Markt aus, das sei durch Einbeziehung der örtlichen Wirtschaft gesichert. Die Vermittlungsquote der SPS-Fachkräfte liege nach viermonatiger Ausbil-dung und abschließender Prüfung fast bei 100 Prozent. Das sei auch der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur geschuldet.Kammerchef Kromminga betonte, dass die Rückgänge im Handwerk noch nicht so dramatisch seien, wie in Teilen der Industrie. Man rechne mit einem Minus von zwei Prozent. „Glücklicherweise deutet nichts darauf hin, dass in der Auftragsflaute auch eine Ausbildungsflaute kommt“, sagte er. Der Eingang neuer Lehrverträge bewege sich derzeit in der Bandbreite der Vorjahre.