An vielen Orten haben die Eltern mehr als deutlich kundgetan, dass sie diese Schule wünschen, weil sie ihren Kindern mehr Entwicklungschancen lässt und durch Sicherung von Schulstandorten auch im ländlichen Gebiet Bildung näher an die Menschen heranführt. Poppe erklärte es als völlig widersinnig, wenn jetzt das Kernanliegen der Gesamtschule, Schüler unter Offenhaltung der Schullaufbahn gemeinsam zu unterrichten, zerschlagen werden soll, um generell ein Abitur nach 12 Jahren umzusetzen. Dies habe sich schon bei den Gymnasien in der jetzigen Form als wenig sinnvoll erwiesen.Des weiteren führte Poppe aus, dass die Regierungsmehrheit im Landtag jede bildungspolitische Initiative oft sogar ohne Diskussion „abbügele“. Ein Ergebnis davon sei jetzt auch das Desaster in der Lehrerversorgung. Von den benötigten etwa 2000 Stellen seien nur 250 im Haushalt vorgesehen, weitere 250 sollen jetzt nach geschoben werden. Der Rest solle zusammengestoppelt werden, unter anderem dadurch, dass Schulen jetzt gezwungen werden sollen, jedes Jahr wenn nötig Klassen zusammenzulegen (bisher galt die Regelung nur am Ende von zwei Schuljahren, um das Entstehen von Klassengemeinschaften nicht durch häufige Neuzusammensetzungen zu verhindern). So wenig Lehrer sich durch diese Maßnahme gewinnen ließen, so schlimm sind die pädagogischen Auswirkungen. „Es geht der Landesregierung nicht um Schüler/innen, Eltern oder gar Pädagogik, sondern nur um Zahlen“, so Poppe.In der sich anschließenden Diskussion wurde auch das endgültige Aus der Vollen Halbtagsschule angesprochen. Poppe und Siebels betonten, dass eine Schließung zu diesem Zeitpunkt, wo überall mehr Ganztagsbetreuung gefordert werde, ein völlig falsches Signal setze. Die Landesregierung solle lieber Anstrengungen zur Verbesserung von Ganztagsunterricht unternehmen; bisher habe sie wenig selbst geleistet, sondern sonne sich nur im Glanz der vom Bund bereitgestellten Mittel. Dass die CDU nun einen Aufschub bis nach der Bundestagswahl beschlossen habe, sei keine Hilfe, sondern zeige nur, wie sehr die CDU den Willen der Eltern missachte.Im weiteren Verlauf der Veranstaltung ging Siebels auf seine weiteren Arbeitsfelder in Hannover ein, berichtete über seine Arbeit im Landwirtschaftsausschuss, die derzeitigen Pläne der Landesregierung für den Behördenstandort Aurich und über aktuellen Entwicklungen bei der Verteilung Mittel für das Konjunkturpaket II.
Die CDU/FDP-Bildungspolitik ein Scherbenhaufen
Erste Funktionärskonferenz des MdL Wiard Siebels ein voller Erfolg Am 10. März fand in Westerende die erste Funktionärskonferenz des Landtagsabgeordneten Wiard Siebels statt. Im Mittelpunkt stand dabei die Bildungspolitik. Dazu hatte Siebels den Vorsitzenden des Kultusausschusses in Hannover Claus Peter Poppe eingeladen. Dieser wies in einem Referat nach, dass die Landesregierung in allen Bereichen der Bildungspolitik durch Unkenntnis der wahren Verhältnisse an den Schulen und durch ideologische Blindheit an den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler und am Elternwillen vorbei agiert. Besonders deutlich sichtbar sei das an den immer neuen Hürden, die Gesamtschulen in den Weg gelegt würden.