Siebels: Kein Lohndumping im Pflegebereich

Pflegekonferenz der SPD in Marienhafe Der Anteil pflegebedürftiger Menschen wird auch im Landkreis Aurich in den kommen Jahren deutlich steigen. Es ist wichtig, dass sich der Bundestag des Themas annimmt, machte Landrat Walter Theuerkauf gestern während einer SPD-Informationsveranstaltung in Marienhafe deutlich. Lange Jahre sei nichts passiert, stelle er fest. Hauptreferentin im Hotel zu Waage war die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Dr. Carola Reimann. Sie stellte den Teilnehmern, darunter auch zahlreiche Vertreter von Pflegeeinrichtungen, deren Trägern und Sozialverbänden, den Gesetzesentwurf zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung vor. Insgesamt handelt es sich dabei um ein 200-seitiges Papier. Wir sind aber noch einer sehr frühen Phase, wies die Politikerin auf das noch bevorstehende Prozedere hin.

Das Thema Pflege betrifft alle, hob SPD-Landesvorsitzender Garrelt Duin hervor: Es gibt fast keine Familie, wo es keine Rolle spielt. Die Politik sei in der Pflicht, die Rahmenbedingungen für ein Leben in Würde auch im Alter zu schaffen: Die Alten haben Respekt für ihre Lebensleistung verdient und das drückt sich in einer qualifizierten Pflege aus, meinte der Bundestagsabgeordnete.Theuerkauf wies in diesem Zusammenhang auf die demografische Entwicklung im Kreis hin. So seien derzeit rund 45 000 der insgesamt 200 000 Einwohner über 60 Jahre alt. Innerhalb der nächsten 15 Jahre werde deren Anteil auf 60 000 steigen. Der Durchschnitt geht nach oben, betonte Theuerkauf. Dies gelte auch für die Zahl der auf Pflege angewiesenen Einwohner. Sind es derzeit zirka 5000 Menschen, wird im gleichen Zeitraum auf rund 6000 anwachsen.Wir reden über eine große Gruppe, um die wir uns kümmern müssen, stellte der Landrat fest. Bei der notwendigen Koordination fühle sich der Landkreis in der Pflicht. Es ei aber auch bereits vieles gemacht worden.Wir dürfen nicht in einen Kostenwettbewerb eintreten, sondern es muss ein Qualitätswettbewerb sein, mahnte Landtagskandidat Wiard Siebels, der damit Theuerkaufs Mahnung bekräftigte, es könne nicht sein, dass tarifgebundene Einrichtungen, die ordentlich bezahlen und die Fachquote stellen, letztlich im roten Bereich arbeiten.